Trotz grosser Veränderungen mit Kurs auf die Play-offs | 14.09.2021

Davos-Klosters startet am letzten Samstag in die NLB-Saison. Ein NLA-Routinier und ein Schwede sollen mindestens für Rang 8 sorgen.

Luca Wildi, Assistenztrainer Herren NLB, Iron Marmots Davos-Klosters

    Auf den ersten Blick machen die Veränderungen im Kader einen verheerenden Eindruck. Neun Spieler hat die erste Mannschaft des NLB-Klubs Iron Marmots Davos-Klosters auf die heute Samstag beginnende Saison verloren. Unter ihnen ist auch der langjährige Captain Mike Jäger, den es zu Alligator Malans in die NLA zog. Deren fünf sind neu hinzugestossen. An Breite ist verloren gegangen, an Klasse auch etwas. Doch Assistenztrainer Luca Wildi sagt: «Das muss gar nicht so schlecht sein. Es kann für Schwung sorgen und auch eine Chance sein für eigene Spieler aus dem Nachwuchs.» Denn darauf will der Unihockeyklub im Landwassertal setzen.

    Wildi bildet mit Patrick Vetsch und Cheftrainer Martin Vladar ein neues Trio an der Bande. Mittlerweile sind sie gut aufeinander abgestimmt. «Nach einer gewissen Findungsphase beginnt es nun zu funktionieren», sagt Wildi lachend.

    Während Jäger also nicht mehr mit dabei ist, konnte Rizzi von einem Verbleib überzeugt werden. Obwohl der 25-Jährige vom NLA-Klub aus Sarnen heftig umworben wurde. Bei den Obwaldnern gab er in der vergangenen Saison ein kurzes Gastspiel, weil die Nationalliga B coronabedingt schon nach fünf Partien abgebrochen wurde. Für Wildi ist es eine entscheidende Personalie in der Mannschaft: «Er ist ein sehr ehrgeiziger Spieler, der das Unihockey lebt. Er pusht das ganze Team vorwärts. Wir sind froh, ist er bei uns geblieben.»

    Büsser und Gustafsson

    Bei den Zugängen sticht vor allem Gabor Büsser ins Auge. Der langjährige NLA-Spieler von Uster wechselt zum Ende seiner Karriere hin zu Davos-Klosters, um sich nochmals neu herauszufordern. Was sich schon in der Vorbereitung gezeigt hat: Büsser ist ein guter Motivator. Einer, der vorangeht.

    Eher ungewohnt für den Klub aus dem Landwassertal setzen die Verantwortlichen auf einen Ausländer. Mit Sebastian Gustafsson ist es ein Schwede, der in seiner Heimat nicht in den zwei höchsten Ligen gespielt hat. Die Überraschung dürfte entsprechend gross sein, was Gustafsson zu leisten im Stande ist. Gemäss Wildi ist klar, wie er dem Team helfen soll: «Er soll unsere Torschützen vom Dienst mit seinen Pässen füttern.» Ob auch Luzi Weber, der verletzungsbedingt vom Spitzenunihockey bei Chur zurückgetreten ist, noch zu Davos-Klosters stösst, bleibt weiterhin offen.

    Play-offs als Saisonziel

    Für Wildi ist es eine Rückkehr zu seinem Heimklub in neuer Rolle. Hier durchlief er die Nachwuchsstufen und spielte auch für die erste Mannschaft, ehe es ihn studiumsbedingt nach Zürich verschlug. Nachdem er drei Jahre nichts mehr mit Unihockey zu tun hatte, ist er zurück. «Es hat mich wieder gepackt», sagt der 28-Jährige aus Zizers.

    Mit den Kollegen etwas erreichen können, den Spielern während der Partie Lösungsansätze bieten und sehen, dass es funktioniert. Den Teamzusammenhalt spüren – es sind die Hauptpunkte, weshalb Wildi sich der Aufgabe als Trainer annimmt. «Dazu gebe ich dem Klub gerne etwas zurück.»

    Als Saisonziel hat man die Play-offs fixiert. «Wenn wir diese erreicht haben, nehmen wir Schritt für Schritt», sagt Wildi. In den vergangenen Saisons zeigte sich, dass mit Ausnahme von Basel und Thurgau an der Spitze jeder gegen jeden gewinnen kann. Mit dem guten Gefühl vom Sieg an der Albis Trophy kann Davos-Klosters den Saisonstart kaum mehr erwarten.

    Autor: Pascal Spalinger

    Foto: Luzia Schär, Fotografie