Die Marmots Herren stehen im Halbfinal | 26.02.2016

Wer hätte das gedacht. Die Iron Marmots, welche nach einer durchzogenen Saison mit viel Glück in die Playoffs gerutscht sind, schalten den NLB-Meister Zug United in 3 Spielen aus und stehen nun im Halbfinal.

    Die vereinten Zuger hatten vorher von 22 Qualifikationsspielen nur deren 3 verloren (eines davon ebenfalls gegen die Marmots) und galten in Unihockeykreisen als der Favorit auf den Aufstieg in die NLA.

    Spiel 1
    Zug United – I.M. Davos Klosters 4:5 n.V.

    Schnell war klar, wer hier der Qualifikationssieger ist und wer es eher glücklich in die Playoff’s geschafft hatte. Ab dem ersten Bully versuchten die Zuger das Zepter an sich zu reissen. Früh wurden die Marmots in der Angriffsauslösung gestört und das Tor von Christian Hartmann wurde mit Schüssen regelrecht eingedeckt.
    Nach 7 gespielten Minuten hatte sich diese Überlegenheit auch bereits auf der Resultattafel niedergeschlagen und die vereinten Zuger lagen mit zwei Längen voraus. Die Marmots konnten dann in der 8. Minute durch einen schnellen Konter reagieren und fanden dank einem Tor von Adrian Marugg den Anschluss. Nicht nur das, es schien durch dieses Tor auch der Glaube an einen Sieg in den eigenen Reihen Einzug zu halten.

    Im weiteren Verlauf konnten die Marmots das Spiel ausgleichen und auch auf den erneuten Führungstreffer der Zuger fand man eine Antwort. So wurde, trotz leichten Vorteilen für die Zuger, mit einem 3:3 ein zweites Mal die Seiten gewechselt.

    Im dritten Drittel konnten die Marmots in der 49. Minute erstmals in Führung gehen. Sofort war erkennbar, dass die Zuger dies nicht auf sich sitzen lassen wollten. Der Druck auf das Marmots-Tor wurde weiter erhöht.
    Dank einem Christian Hartmann in bestechender Form konnte der Vorsprung bis 3 Minuten vor Schluss gehalten werden. Im Powerplay gelang den Zugern dann doch noch der vielumjubelte Ausgleich. Die Verlängerung musste also über den Sieger entscheiden.

    Auch in der Verlängerung behielten die Zuger die Oberhand und konnten sich diverse gute Chancen heraus spielen. Doch immer war ein Marmots-Akteur da um einen Schuss zu blocken, oder einen Abschluss zu verhindern. Und wenn die Zuger mal alle Feldspieler überwunden hatten, sass da immer noch ein bärenstarker Torhüter im eigenen Gehäuse. Dieser Torhüter war es dann auch, der den Siegtreffer für die Marmots einleitete. Mit einer schnellen Ballabgabe nach einer Parade lancierte er den entscheidenden Konter, welcher am Ende durch Claudio Wiedmer abgeschlossen wurde.

     

    Spiel 2
    I.M. Davos Klosters – Zug United 8:4

    Bereits einen Tag nach Spiel 1 kam es in der heimischen Arkadenhalle zur Revanche. Zu Beginn schien es, als ob die Zuger die Niederlage als Betriebsunfall abgehakt hatten. Erneut gehörte die Startphase klar dem Gegner und auch resultatmässig legten die Zuger wieder deutlich vor. Nach 27 Minuten stand es bereits 0:3 aus Sicht der Bündner. Auf der Gegenseite hatte Ex-Marmots-Torhüter Parathazham bis dahin wohl einen eher ruhigen Sonntag erlebt.

    Doch die Zuger nahmen sich glücklicherweise den Wind gleich selber aus den Segeln. Durch die sehr vielen Strafen (1x5 Minuten und 4x2 Minuten) gegen die Zuger konnte die Powerplay-Formation der Marmots sich bewähren. Zuerst traf Rizzi in der 34. Minute, dann Fabian Hartmann in der 38. Minute. Somit war der Anschluss vor dem Schlussdrittel wieder hergestellt.

    Das dritte Drittel begann dann ganz nach den Vorstellungen der Davoser. Nicolà Dürr traff bereits nach drei Minuten zum Ausgleich. Nun war das Spiel neu lanciert. Die Zuger erhöhten ein weiteres Mal den Druck auf das Tor der Einheimischen und in der 47. Minute konnte die Finnen-Fraktion in Zuger Diensten den erneuten Führungstreffer heraus spielen. Während sich die Zuger ihrer Sache nun wohl relativ sicher waren, konnten die Marmots aber noch einen, oder wohl eher zwei Gänge hochschalten. Hänggi glich in der 50. Minute das Spiel mit einem Weitschussknaller aus, und Baumgartner schoss das Heimteam in der 54. Minute sogar in Führung. Nun lag man also wieder kurz vor Schluss in Führung. Die Bilder des Vortages schossen wohl dem einen oder anderen Akteur kurz durch den Kopf. Doch diesmal liess man nichts mehr anbrennen. Hänggi, Dürr und Baumgartner trafen in kurzen Abständen zwischen der 55. und 58. Minute jeweils ein zweites Mal an diesem Abend. So kamen die vereinten Zuger gar nicht mehr dazu den Torhüter durch einen 6. Feldspieler zu ersetzen. Dank einem furiosen Schlussdrittel welches gleich mit 6:1 gewonnen wurde, stand also der zweite Sieg zu Buche.

     

    Spiel 3
    Zug United – I.M. Davos Klosters 3:5

    Bereits im Vorjahr hatten die Marmots in einer Serie gegen Zug mit 2:0 Siegen in Front gelegen. Damals liess man sich die Butter aber noch vom Brot nehmen und kassierte in einer epischen Serie drei Niederlagen in Folge. Die Davoser waren sich dadurch aber im Klaren darüber, dass eine 2:0 Führung noch keine Entscheidung bedeutet. Es war klar, dass die Zuger, welche in der Zwischenzeit ihren Trainer freigestellt hatten, noch immer an eine Wende glaubten. Doch auch die Marmots glaubten an einen Sieg und an die damit verbundene Halbfinal-Qualifikation.

    Spiel 3 begann dann aber etwas anders als die ersten beiden Spiele dieser Serie. Zwar gingen auch an diesem Donnerstagabend die Zuger in Führung (9.) doch die Spielanteile schienen etwas ausgeglichener zu sein. Auf die Zuger Führung fanden die Marmots in Person von Nicolà Dürr auch prompt eine schnelle Antwort. Mit einem 1:1 wurden die Seiten erstmals gewechselt.

    Das zweite Drittel begann dann mit einer frühen Strafe gegen die Marmots. Die Powerplayformation rund um die Finnenfraktion der Zuger stellte sich auf, doch Unterzahlspezialist Vladar entwischte und schob zum 2:1 ein. Dieser Treffer schien die Marmots regelrecht zu beflügeln. Bis zur 32. Minute trafen auch noch Rizzi, Hänggi und Buchli. Die Marmots führten also knapp nach Spielhälfte mit 5:1. Die Zuger nahmen ihr Time-Out und im Marmots-Lager war klar, dass nun wohl ein 28-minütiger Abnützungskampf folgen würde. Die Zuger erhöhten den Druck merklich und schnürten die Gäste in der eigenen Platzhälfte ein. Die guten Chancen häuften sich und nur dank einem starken Christian Hartmann im Tor gelang den Zugern bis zur zweiten Pause bloss ein weiterer Treffer.

    Mit 3 Toren Vorsprung ginge es nun also ins letzte Drittel und eine 20-minütige Abwehrschlacht war zu erwarten. Die Zuger starteten dann auch wie die Feuerwehr ins letzte Drittel. Doch der Abwehrverbund der Marmots schien in dieser Phase nicht zu knacken zu sein. Als die Zuger dann während zwei Minuten auch noch mit einem Mann mehr antreten konnten, liess sich die Zuger Finnen-Fraktion, welche das Feld bereits zu diesem Zeitpunkt kaum noch verliess, auch nicht zwei Mal bitten. Mit einem schön herausgespielten Tor schafften Sie den 3:5 Anschlusstreffer. In den verbleibenden 10 Minuten wurde der Druck auf das Gästetor grösser und grösser, doch die Marmotsdefensive hielt allen Angriffsversuchen stand und so blieb es beim 5:3 Sieg der Marmots.

    Die Überraschung war also geschafft und die mitgereisten Fans, welche während dem ganzen Spiel eine tolle Stimmung gemacht hatten, wie auch die Mannschaft lag sich in den Armen. Die Marmots haben also die Unihockey-Schweiz ein weiteres Mal überrascht und haben mit Zug United den Aufstiegsfavoriten Nummer 1, bezwungen. Das Zuger-Kader war individuell so stark besetzt, dass der Aufstieg für diese Truppe wohl möglich gewesen wäre. Dank 3 geschlossenen und sehr reifen Teamleistungen gelang es den Davosern aber, dieser Truppe den Schneid abzukaufen.

    Nun geht die Saison also weiter. In der Halbfinalserie wartet mit Ad Astra Sarnen ein ebenfalls extrem starker Gegner. Das Team von Ex-Davos-Verteidiger Marcel Kramelhofer hat die Qualifikation hinter Zug als Nummer 2 abgeschlossen. In der Qualifikation gab es für die Marmots zwei relativ klare Niederlagen gegen diesen Gegner. Nehmen die Bündner aber den Schwung aus den Viertelfinals mit, werden die Marmots nicht chancenlos bleiben. Die Spieltermine werden schnellstmöglich bekannt gegeben. Los geht es mit einem Auswärtsspiel in Sarnen, gefolgt von einem Heimspiel in der Arkadenhalle. Die Marmots wünschen sich eine proppenvolle Halle und lautstarke Unterstützung.

    Autor: Iron Marmots Davos-Klosters

    Foto: Luzia Schär-Iron Marmots